Am 19. Dezember 2016 konnte der Präsident der Österreichisch-Kroatischen Gesellschaft Nikolaus Berlakovich gemeinsam mit dem Direktor der Diplomatischen Akademie Hans Winkler den neuen kroatischen stellvertretenden Ministerpräsidenten und Außenminister Davor Ivo Stier zu einem Vortrag über die Bedeutung Südosteuropas für die Stabilität der Europäischen Union begrüßen. Berlakovich betonte, die Arbeit der ÖKG sei einerseits darauf ausgerichtet, dass sich die in Österreich lebenden Kroaten in unserem Land „wohlfühlen“ können und andererseits den Österreichern Lebensweise und Kultur Kroatiens vermittelt werde. Dazu könne auf politischer Ebene der weitere intensive und freundschaftliche Dialog mit der neuen kroatischen Regierung beitragen.
Außenminister Stier stellte klar, dass nach Ansicht der kroatischen Regierung alle Balkanländer die Möglichkeit erhalten sollten, der EU beizutreten. Nur so könnte Südosteuropa in Zukunft seinen Beitrag zur Stabilität Europas leisten. Das mache es nach den leidvollen Erfahrungen am Balkan für alle Länder notwendig, sich einer zwar prinzipientreuen, aber pragmatischen Vorgehensweise zu bedienen. Kein südosteuropäisches Land sollte vor die Notwendigkeit gestellt werden, von seinen Überzeugungen abgehen zu müssen – in einer Politik der kleinen Schritte sollte es jedoch möglich sein, Annäherungen zu erzielen, ohne dabei die jeweils anderen Partnerländer zu überfordern. In Anspielung auf die russische Politik in Südosteuropa meinte der Minister, man müsse mit Vorsicht Versuchen entgegentreten, einzelne Balkanstaaten vom Weg nach Europa abzubringen. Es stehe natürlich jedem Volk frei, seinen eigenen Weg zu gehen. Er sei jedoch davon überzeugt, sagte Ivo Stier, dass es letztendlich in allen südosteuropäischen Staaten unter den Menschen eine klare Mehrheit für eine Zukunft in der Europäischen Union geben werde.
Wolfgang Pav